Die Serie basiert auf dem Manga von Kazue Katō und erzählt die Geschichte von Rin Okumura, einem Jungen, der erfährt, dass er der Sohn von Satan und einer menschlichen Frau ist. Statt seinem dämonischen Erbe zu folgen, entscheidet er sich, Exorzist zu werden und gegen seinen Vater zu kämpfen. Klassischer Konflikt zwischen Gut und Böse – mit einem persönlichen Twist.
Die erste Folge beginnt dramatisch, ein klassischer Schockmoment soll einen emotional packen. Das funktioniert... zur Hälfte. Weniger wegen der Hauptcharaktere Rin und seinem Bruder Yukio, sondern eher dank der interessanten Nebenfiguren. Besonders Mephisto Pheles bleibt im Gedächtnis – verrückt, rätselhaft und erfrischend untypisch.
Insgesamt ist die erste Staffel solide umgesetzt. Der Ton wechselt zwischen leichtem Abenteuer-Feeling und ernsteren, dramatischeren Momenten. Im Vergleich zu düsteren Anime wie Attack on Titan oder Demon Slayer wirkt Blue Exorcist stellenweise fast verspielt, teilweise sogar banal – aber genau das fand ich angenehm. Nicht jeder Anime muss voller Blut, Schrecken oder Harem-Klischees sein. Ich mochte die Abenteuerelemente und die lockere Erzählweise.
Was mir nicht so gut gefallen hat: Der innere Konflikt von Rins Bruder Yukio wird angedeutet, aber nicht richtig ausgearbeitet. Da wäre mehr Tiefe drin gewesen. Auch einige Plotentwicklungen sind recht vorhersehbar – man weiß oft, was als Nächstes passiert.
Trotzdem: Die Welt des Exorzismus wird mit Liebe zum Detail dargestellt. Es wirkt nicht wie billiger Hokuspokus, sondern durchdacht – von den Rangsystemen (Knight, Tamer, Dragoon etc.) bis hin zur Gestaltung der Organisation.
Richtig überrascht hat mich das Staffelfinale. Während die Kämpfe davor oft eher unspektakulär waren – sogar der mit dem Erdkönig hat mich nicht umgehauen – ziehen die letzten drei bis vier Folgen deutlich an. Plötzlich wird’s düster, intensiv, emotional. Fast so, als würde die Serie aus dem eigenen Tonfall ausbrechen. Das hat mich zwar gepackt, ließ mich aber auch mit dem Gefühl zurück, dass da irgendwas gefehlt hat – vielleicht eine bessere Vorbereitung auf diese Wendung.
Fazit: Blue Exorcist Staffel 1 ist kein Meisterwerk, aber eine gelungene Mischung aus Fantasy, Action und einem Hauch Humor. Wer eine etwas leichtere, aber dennoch atmosphärisch dichte Serie sucht – ohne nervige Fanservice-Einlagen – wird hier fündig.
Ich bin gespannt, wie es in Staffel 2 weitergeht. Hat jemand den Manga gelesen und kann Vergleiche zum Anime ziehen?
Eure Jane
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